Freiwilliges Engagement gemäß Definition im Freiwilligengesetz liegt vor, wenn
- freiwillig Leistungen für andere
- in einem organisatorischen Rahmen
- unentgeltlich
- von Personen außerhalb des eigenen Haushaltes erbracht werden
- mit dem Zweck der Förderung der Allgemeinheit oder aus vorwiegend sozialen Motiven,
- ohne dass dies in Erwerbsabsicht, aufgrund eines Arbeitsverhältnisses oder im Rahmen einer Berufsausbildung erfolgt.
Dieses freiwillige Engagement wird von anderen unbezahlten, jedoch gesetzlich verpflichtenden Tätigkeiten (bspw. Praktika) unterschieden.
Interessierte können
- ein freiwilliges Sozialjahr (in Österreich),
- ein freiwilliges Umweltschutzjahr (in Österreich),
- Gedenkdienst (in Österreich und im Ausland) oder
- Friedens- und Sozialdienst im Ausland
absolvieren.
Um ein freiwilliges Sozialjahr, ein freiwilliges Umweltschutzjahr, einen Gedenkdienst oder Friedens- und Sozialdienst absolvieren zu können, muss die Tätigkeit bei einer von einem anerkannten Träger zugewiesenen Einsatzstelle erbracht werden.
Juristische Personen privaten Rechts, die
- nicht gewinnorientiert sind,
- ihren Sitz im Inland haben und
- in der freien Wohlfahrtspflege oder auf andere Art gemeinnützig tätig sind,
können auf Antrag bei Vorliegen gewisser Voraussetzungen als Trägerinnen anerkannt werden. Zu den fachlichen Voraussetzungen gehören neben Erfahrungen im Freiwilligenmanagement die Gestaltung des Bildungsprogramms und die pädagogische Betreuung und Begleitung.
Die Anerkennung als Träger erfolgt durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (für das Freiwillige Sozialjahr, Gedenkdienst, Friedens- und Sozialdienst im Ausland) bzw. durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (für das Freiwillige Umweltschutzjahr).
Hinweis
Es ist möglich, ein nach dem Freiwilligengesetz geleistetes Freiwilliges Sozialjahr, ein Freiwilliges Umweltschutzjahr, einen im In- oder Ausland geleisteten Gedenkdienst oder einen im Ausland geleisteten Friedens- und Sozialdienst auf den ordentlichen Zivildienst anzurechnen. Voraussetzung dafür ist u.a., dass es sich dabei um eine zehnmonatige, durchgehende Tätigkeit bei einem anerkannten Träger gehandelt hat.
Zur Förderung von freiwilligem Engagement wurde beim Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz der Österreichische Freiwilligenrat eingerichtet. Dieser agiert als institutionalisiertes Dialogforum, Beratungsgremium und Vernetzungsplattform.
Tipp
Das Europäische Solidaritätskorps (→ EK) ist eine neue Initiative der Europäischen Union. Es schafft Möglichkeiten für junge Menschen, an Freiwilligenprojekten oder Beschäftigungsprojekten in ihrem eigenen Land oder im Ausland teilzunehmen.
Die Möglichkeit der Leistung eines Freiwilligen Sozialjahres, Freiwilligen Umweltschutzjahres, Gedenkdienstes im In- und Ausland, Friedens- oder Sozialdienstes im Ausland steht grundsätzlich auch Bürgerinnen/Bürgern aus anderen EU-Mitgliedstaaten offen. Nähere Informationen dazu bekommt man direkt bei den zugelassenen Trägern – freiwilligenweb (→ BMSGPK), bei der Fachreferentin/dem Fachreferenten des BMSGPK (→ BMSGPK) bzw. beim Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie oder auf unseren Seiten zum freiwilligen Umweltschutzjahr.
Weiterführende Links
- freiwillig-engagiert.at (→ igfö) – Online-Plattform der Servicestelle für Freiwilliges Engagement in Österreich
- Portal: freiwilligenweb.at (→ BMSGPK)
- Liste der anerkannten Träger des freiwilligen Sozialjahres im Inland (→ BMSGPK)
- Liste der anerkannten Träger des freiwilligen Umweltschutzjahres (→ BMSGPK)
- Liste der anerkannten Träger des Gedenk-, Friedens- oder Sozialdienstes im Ausland (→ BMSGPK)
- Freiwilligenarbeit (→ Your Europe)
Rechtsgrundlagen
- Freiwilligengesetz (FreiwG)
- Zivildienstgesetz (ZDG)
Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz